Die statistische Erhebung von 1937 hat ergeben, dass die Gesamtzahl der Bauernhäuser in der Toskana vor dem Krieg knapp über 207 000 lag. Zu diesem Zeitpunkt waren ungefähr 7000 Häuser unbewohnbar, etwa 33 000 stark sanierungsbedürftig.
Die Entwicklung der Nachkriegszeit verbesserte die Situation nicht.
In den 1950er Jahren setzte mit der Abwanderung der Arbeitskräfte zur Industrie eine massive Landflucht ein und selbst intakte Landgüter wurden aufgegeben.
Die Häuser, unter ihnen viele handwerklich-architektonische Meisterwerke, verfielen in nie dagewesenem Ausmaß.
Viele der über mehrere Jahrhunderte mühsam errungenen Schätze haben wir heute für immer verloren. Man könnte daher meinen, dass daraus die nötigen Konsequenzen gezogen würden und die Erhaltung der verbliebenen architektonischen Werke oberste Priorität habe. Doch der Verfall unzähliger schöner Gebäude schreitet immer noch massiv voran. Wo einst wertvolle prächtige Landhäuser oder Villen standen, finden sich jetzt oft nur noch überwucherte, erbärmliche Ruinen.
Ein Teil des agrararchitektonischen Erbes ist von verantwortungs- und traditionsbewußten Familien erhalten worden. Diese Landgüter sind seit Jahren Anziehungspunkte für Gäste aus aller Welt, weshalb ab den 1970er Jahren der Trend aufkam, selbst ein eigenes altes Landhaus zu erwerben, um das herrliche Landleben im Süden Europas zu genießen. Selbstverständlich haben diese Sehnsucht und die damit verbundenen Investitionen dazu beigetragen, das Ausmaß an Architekturzerstörung abzumildern. Dennoch gibt es weiterhin tausende ländliche Bauwerke in Italien, die nur durch ihre Nutzung vor dem Untergang bewahrt werden können.
Casarurale.de dokumentiert fortlaufend Landgüter Italiens. Dabei werden diese in ganz unterschiedlichem Erhaltungszustand vorgestellt. Der Betrachter kann sich so ein gutes Bild von der gegenwärtigen Situation machen.
Der Katalog Toskana besteht im ersten Teil aus aufeinander folgenden Übersichtsseiten. Diese können Seite für Seite umgeblättert werden. Sie gelangen auf die erste Übersichtsseite durch einen Klick in die obere linke Spalte oder auf die hiesige Einführungsseite.
Beim Klicken auf das jeweilige Haus öffnet sich die Seite, die das Haus dokumentiert.
Da die zeitaufwendigen
historischen Forschungen nicht immer zum gewünschten Erfolg führen, ist die Bereitstellung von geschichtlichen Informationen nicht für jedes Haus bis ins Detail realisierbar.
Es werden jedoch agrarhistorische Kenntnisse über die jeweilige Region bereitgestellt. Außerdem erfolgt für das einzelne Gut eine kurze Haus- und Lagebeschreibung. Sofern Häuser verkäuflich sind oder von ihren Besitzern vermietet werden, wird darauf hingewiesen.
Nähere Informationen zum Objekt können Sie durch das Fenster i abrufen. Außerdem enthalten die Bilder Beschreibungen, die Ihnen einen guten Eindruck von den lokalen Besonderheiten vermitteln.
ps. Wir hoffen auf Ihre Nachsicht, dass die Informationen zu einzelnen Landgütern nicht immer sofort verfügbar sind. Der Katalog ist ein langfristig angelegtes Projekt, das im Laufe der Jahre inhaltlich anwächst und nach und nach umfassender wird.