Landgut La Badia - Bauernhof mit Landhaus und kleiner Kirche -  Montefoscoli Toskana

BAUERNHÄUSER - LANDGÜTER - VILLEN

Renato Biasutti

war ein bedeutender italienischer Geograf und Anthropologe.
Er wurde am 22. März 1878 in San Daniele im Friaul geboren und studierte an der Universität von Florenz. Hier besuchte er unter anderem die Kurse des Geografen Giovanni Marinelli  (1846 - 1900), durch den er in die Anthropogeografie des deutschen Geografen Friedrich Ratzel  (1844-1904) eingeführt wurde.

1898 nahm er am III. Geografischen Kongress Italiens in Florenz teil. Zusammen mit dem 1916 durch die Österreicher hingerichteten Nationalhelden und Geografen Cesare Battisti  (1875-1916) gründete er 1899 die Zeitschrift "Die geografische Kultur".

1907 erhielt er eine freie Forschungsstelle an der Universität von Neapel, 1913 wurde er hier Dozent für Geografie und 1917, nachdem er im 1. Weltkrieg als Leutnant gedient hatte, Leiter der Fakultät.

1924 schlug er auf dem IX. Geografischen Kongress Italiens in Genua eine Untersuchung zum ländlichen Wohnhaus Italiens vor.

1926 präsentierte er auf verschiedenen geografischen Kongressen ein Forschungsprogramm zum italienischen Landhaus, wozu er auch einen Fragebogen erstellt und publiziert hatte, um ihn an alle Kommunen des Reichs zu verteilen. (in R. Biasutti - Zum Studium der ländlichen Behausung in Italien - Rivista Geogr. It. XXXIII, Firenze 1926)
"Aber die Ausführung solch eines Projekts traf bereits in der Anfangsphase der Organisation auf große Widerstände und trotz des Interesses und der Hilfe des Nationalen Komitees für Geografie musste es aufgegeben werden." (in R. Biasutti - Das Landhaus in der Toskana, Seite 2)

1927 wechselte Biasutti an die Universität Florenz. Hier organisierte er ein ausführliches Programm zur Erforschung des italienischen Landhauses.
"Nachdem ich vor einigen Jahren die extreme Schwierigkeit, das Problem mittels einer nationalen Erhebung zu lösen, erkannt habe, es aber nicht zugunsten der fragmentarischen und langsamen, individuellen Initiative aufgeben wollte, schien es mir möglich, die Forschung nach Abteilungen zu organisieren und für ihre Ausführung in der Toskana, die alte wohlverdiente Gesellschaft für geografische Studien in Florenz zu gewinnen. Nachdem der Vorschlag auf der Gesellschaftsversammlung vom 17. 12. 1932 angenommen wurde, erklärte sich die Gesellschaft zum Druck eines speziellen Fragenkatalogs bereit und es gelang mit der freiwilligen Zusammenarbeit von zahlreichen Mitgliedern, Daten und Materialien von etwa 30 toskanischen Kommunen zu sammeln. Die Mittel waren noch ungeeignet und die Erhebung zu langsam. Abermals wurde die Aufmerksamkeit des Nationalen Komitees für Geografie eingefordert, sie schloss sie erneut in ihr Arbeitsprogramm ein und vertraute sie 1935 dem Autoren an. Mit den vom Komitee bereitgestellten Mitteln erhielt die Erhebung einen schnelleren Rhythmus und konnte für die gesamte Toskana zwischen den Sommern von 1935 und 1937 vervollständigt werden." (in R. Biasutti - Das Landhaus in der Toskana, Seite 5)

1938 wurde die Reihe mit der Publikation "La casa rurale nella Toscana" eröffnet.
Ihm folgten 1940 "La casa rurale nella Venezia Giulia" (Bruno Nice), 1942 "La Casa rurale nella Luciana" (Luchino Franciosa), 1943 "La casa rurale nel Friuli" (Emilio Scarin) und weitere 27 Bände.


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