INFO
Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der mittelalterlichen Landwirtschaft hatten die Klöster (abbazia = Abtei oder convento = Kloster). Oft waren sie eine Fortführung der römischen Villa rustica, der während der Römerzeit insbesonders in Zentralitalien eine wichtige Rolle in der landwirtschaftlichen Produktion zukam. Die zahlreichen Neugründungen führten zu einer kulturellen Blüte in Kunst und Wissenschaft.
Die Güter, die um die Klöster verteilt waren, werden als grange ( grangia oder auch grancia/grance pl. - von granum abgeleitet) bezeichnet.
Im heutigen populären Sprachgebrauch ist es jedoch üblich, das Wort Fattoria oder Masseria für ein großes landwirtschaftliches Gut zu verwenden.
Die Klöster waren bestens organisierte Arbeits- und Bildungsstätten, weshalb man sie als die damaligen Horte der Wissenschaft und der technischen Entwicklungen ansehen kann. Wie der Borgo, so konnte auch das Kloster bzw. die Grangia durch ihre Anlage den Schutz der Bewohner vor Banditen und Raubzügen gewährleisten.
In Mittel- und Süditalien lassen zahlreiche Casali (große Landhäuser) und Masserie noch ihre Wehrhaftigkeit erkennen. Der wehrhafte Charakter wurde hier lange über das Mittelalter hinaus beibehalten, um sich vor Piraten und Briganten besser zu schützen.
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