Im Süden Italiens herrschte die Feld- und Weideproduktion vor, die sogenannte Latifundienwirtschaft. Im Norden nimmt Ligurien eine Sonderstellung ein. Durch das günstige Klima bildete sich hier neben dem Olivenanbau die Zitrusproduktion aus. Diese kam jedoch mit den Verbesserungen der Transportmittel Anfang des 19. Jahrhundert zum Erliegen, da die ligurische Produktion gegen die massive süditalienische Konkurrenz (speziell der sizilianischen) nicht bestehen konnte.
So zeichnet sich in der Landwirtschaft Italiens in der Zeit vom 17. bis zum 18. Jahrhundert eine zunehmende Spezialisierung ab, die den klimatischen Besonderheiten und den gesellschaftlichen Verhältnissen Rechnung trägt. Die Fortschritte im Ausbau der Strukturen und in der Verbreitung von Spezialkulturen erfolgen jedoch langsam, denn sie sind sehr stark von der Persönlichkeit und den Interessen der Landbesitzer und der Regierenden abhängig.
Der Großherzog Cosimo III., der ein unverkennbares Interesse an der Landwirtschaft hatte, ließ Ende des 17. Jahrhunderts für die Villa La Topaia vom Maler Bartolomeo Bimbi einen Bilderzyklus von Wein- und Obstsorten malen, die auf den Medicigütern kultiviert wurden. Diese Bilder kann man heute in der berühmten Medicivilla Poggio a Caiano (zwischen Florenz und Pistoia) bewundern.
Wie bereits angesprochen, wurde neben der Erhöhung der Weinproduktion auch die Seidenerzeugung ausgebaut. Zur Förderung der Seidenraupenzucht propagierten die Medici die Pflanzung von Maulbeerbäumen. Damit sollte die hohe Nachfrage nach den verschiedenen Seidenstoffen befriedigt werden, die eine sehr gute Einnahmequelle für das Herzogtum war.