Landgut La Badia - Bauernhof mit Landhaus und kleiner Kirche -  Montefoscoli Toskana

BAUERNHÄUSER - LANDGÜTER - VILLEN

Bereits in der Einleitung des Werkes bezieht sich Biasutti auf die von Carlo Massimiliano Mazzini 1884 veröffentlicheten Studien "La Toscana agricola" - Die landwirtschaftliche Toskana, indem er schreibt: "... in allen Gegenden finden sich ländliche Bauten, alte und neue, in unterschiedlichsten Formen... .

Die Merkmale toskanischer Landhäuser

In den Bergregionen wo das Kleinbauerntum vorherrschte und die Häuser nach strengen ökonomischen Kriterien mit Materialen, die vor Ort verfügbar waren, gebaut wurden, sind die ästhetisch motivierten Stilunterschiede geringer als im Hügelland. Dagegen finden sich mit zunehmender Höhenlage stärkere Anpassungen an die klimatischen Bedingungen.


Einen großen Anteil der Landhäuser der Toskana bilden die über das Hügelland verstreuten Halbpachthäuser. Die Fattoria (Faktorei) war das administrative Zentrum eines Grundbesitzes. Große Faktoreien konnten bis zu 1000 Hektar und mehr umfassen. Der Landbesitz wurde in sogenannte poderi, was Landgüter bedeutet, aufgeteilt. Für die Bewirtschaftung der Landgüter war die dauernde Präsenz einer Bauernfamilie nötig. Um eine gute Kontrolle über die Kulturen zu gewährleisten, wurden die Bauernhäuser bevorzugt auf Anhöhen errichtet.
Die Größe eines Halbpachthauses war von der Ausdehnung des Gutes abhängig, der Größe der Pächterfamilie und natürlich den finanziellen Mitteln der Besitzer.

In einem Beitrag des Geografen Henri Desplanques zum Halbpachthaus in "La casa rurale in Italia" erfahren wir, dass die Grundbesitzer die Bauernhäuser von Architekten und Handwerkern ausführen leißen, die auch ihre Stadtpaläste errichtet haben. Ergänzend schreibt er: "Mäzenen der Künstler konnten gar nicht anders, als ihre ästhetischen Ansichten und architektonischen Vorlieben auf die Ländereien zu übertragen."
Landbesitz war eine Kapitalanlage, eine Investition in die Zukunft und trug zur Ehre des Familiennamens bei. Zwar war es nötig, auf die langfristige Wirtschaftlichkeit eines Gutes zu achten aber ebenso auf den Bau von Häusern, die solide und schön anzusehen waren.


Die geologischen Verhältnisse einer Gegend hatten maßgeblichen Einfluss auf die Wahl des Baumaterials, somit war, die Gesteinsart der Umgebung bestimmend für die Art des Mauerwerks. Dort wo zum Bauen geeignetes Gestein knapp aber reichlich Ton- und Lehm vorhanden war, wie etwa im Gebiet um Siena, wurde das Ziegelmauerwerk bevorzugt. Beim Sichtmauerwerk ist die Farbe des Hauses vom Gestein oder den Böden abhängig. Ein ganzes Haus aus großen gleichmäßig behauenen Steinen zu bauen, war sehr kostenintensiv und deshalb fast ausschließlich repräsentativen Gebäuden vorbehalten. Angesicht vieler zu berücksichtigender Faktoren war die Errichtung eines Bauernhauses immer ein Kompromiss zwischen der Finanzkraft des Landbesitzers, der wirtschaftlichen Rücksichtnahme hinsichtlich des Ertrags und dem ästhetischen Erscheinungsbild, das er seinem Gut verleihen wollte.


Sowohl Steinhäuser als auch Ziegelbauten können wir verputzt oder unverputzt antreffen, ebenso sind Mischformen häufig. Die Gebäude können eine längliche Form aufweisen oder eine kompakte, sie können mit Loggien versehen sein, mit Taubentürmen, sie haben Innen- oder Außentreppen aus unterschiedlichen Materialien, verschiedene Dachformen, sind mit architektonischen Elementen verziert u.v.m.


All diese Häuser zählen zu den toskanischen Landhäusern.
Wer kann bei solch einer Vielfalt festlegen, welches typisch toskanisch ist und welches nicht? Vielleicht wäre es passender, statt typisch toskanischer Stil traditionell oder ländlich toskanischer Stil zu schreiben?

LINK

  • TOSKANA

    Valdelsa/Fiano

    Weingut Fattoria Ugo Bing

    demnächst

  • TOSKANA

    Valdelsa/Fiano

    Fattoria del Pino

    demnächst

  • TOSKANA

    Valdichiana

    Fattoria di Bettolle

    demnächst