Landgut La Badia - Bauernhof mit Landhaus und kleiner Kirche -  Montefoscoli Toskana

BAUERNHÄUSER - LANDGÜTER - VILLEN

Dabei gibt es neben der Außentreppe vielleicht nur noch den aus dem geschlossenen Baukörper herausragenden Taubenturm, der einen so prägnanten ästhetischen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Hauses hat, wie sie. Nicht nur, dass sie der oftmals monotonen Fläche der Hauswand Bewegung, Rhythmus und Charakter verleiht. Sie vereint auch mancherlei praktische Vorzüge in sich.


Der berühmte Architekt und Ingenieur Ferdinando Morozzi, der im Jahr 1770 das erste Traktat über Bauernhäuser verfasste, welches den Namen "Delle case de'contadini" trägt, widmet der Treppe ein ausführliches Kapitel. Dass er die Treppe als eines der wichtigsten architektonischen Elememente ansieht, kann man auch aus der Reihenfolge der Kapitel schließen, denn die Abhandlung der Treppen erfolgt unmittelbar nach den Regeln für die Lage des Gebäudes und seinem Entwurf. Sich auf historische Autoritäten wie Virtruv und Alberti stützend schreibt er: "Die erste Sache, die der Architekt zeichnen muss, sollte die Treppe sein, deren Profil oder Schnitt sofort zu bestimmen ist, denn die Treppe erfordert mehr als nur mittleres Urteil und Erfahrung."


Natürlich verweist er auch darauf, nicht zu vergessen, dass es sich hier um Treppen für Bauernhäuser handelt und deshalb grandiose Erfindungen und prachtvolle Ideen mit reinen Schmucktreppen und Kolonnaden etc. fehl am Platz sind.


Bauernhaus Toskana   Landhaus Toskana

 

Morozzi zieht bei Bauernhäusern, vorausgesetzt die klimatischen Bedingungen lassen dies zu, die Außentreppe der Innentreppe vor. Allein die wesentlich bessere Belichtung einer Außentreppe ist ein großer Vorzug, denn gerade bei schlechten Lichtverhältnissen stellt die Treppe eine erhöhte Unfallgefahr dar. Und da es geschieht, dass der Bauer auch in der Nacht die Treppe nutzen muss, um nach den Tieren im Stall zu sehen, erfolgt dies gefahrloser bei Außentreppen.


Einen immensen Vorteil gibt er auch mit der Möglichkeit der Errichtung einer Terrasse bzw. Loggia auf dem oberen Treppenabsatz an, von dem man leicht das Gut und die ländlichen Arbeiten überblicken kann.
Die Bäuerin kann diesen Platz mit Kräuter- und Blumentöpfen schmücken, wodurch dem Nutzen und der Schönheit gleichermaßen gedient ist, aber sie hat auch die Möglichkeit einige ihrer Arbeiten im angenehmen Schatten oder Licht einer Loggia auszuführen.

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