Der häufigste Typ des Refugiums ist das Häuschen in Mauerwerk mit ziegelgedecktem Pult- oder Satteldach (häufiger mit Satteldach), er enthält einen Raum mit Kamin und einem Fenster. Die Darstellung Fig. 63, die ein Auszug aus der Katastermappe der Kommune Arcidossos ist, gibt ein charakteristisches Beispiel ihrer Verbreitung und Häufigkeit. Am Monte Argentario finden sich die Schutzhäuser auch in einer bemerkenswerten Distanz zum Dorf. Besonders dicht sind sie in den Tälern, die mit Wein bepflanzt sind (Tafel 29). Als gewöhnlichen Anbau haben sie einen Ofen, der dazu dient Feigen zu trocknen, deren Produktion auf der Landzunge sehr verbreitet ist. Allgemein hat das Häuschen einen kleinen Stall für den Esel und manchmal einen Schuppen für das Schwein.
In der Umgebung von Castellazzara und von Roccatederighi herrschen die gemauerten Refugien vor, die aus 2 Räumen bestehen, der Stall im Erdgeschoss und der Heuspeicher oder ein Zimmer mit Feuerstelle darüber. Dadurch, dass sie an den Hang gebaut sind, entfällt für diese Refugien die Treppe, denn in das obere Zimmer gelangt man gewöhnlich über den hinteren Teil des Geländes, wo das Bodenniveau auf Höhe des 1. Stocks ist.
Stattdessen herrschen um Montieri die kleinen Refugien in Trockenmauerwerk vor, die wie in der Region üblich mit Pult- oder Satteldach meist aus Schieferplatten bedeckt sind. (Tafel 29)
Hier finden sich wie in anderen Zonen, gemischte Typen der beschriebenen Refugien, von Hütten unterschiedlicher Dimensionen, immer rechteckig und in Mauerwerk bzw. Trocken mauern und mit Satteldächern, die mit Reisern eingedeckt sind, oder mit Sumpfschilf oder im Raum des Monte Argentario mit Felsenschilfgras (sarracchio).
In der vulkanischen Gegend links der Fiora, also in der Umgebung Pitiglianos und Soranos werden die Refugien und Ställe in den Tuff gegraben, der die ganze Region bedeckt. Die Wand des Tuffausläufers auf welchem Pitigliano errichtet wurde, ist schließlich ganz durchlöchert von diesen vielen kleinen Grotten. Sie sind in fünf Reihen übereinander gereiht.
Seit langer Zeit ist die Ebene und das Hügelland der Maremma von Grosseto Ziel bemerkenswerter und interessanter zeitweiliger Wanderungen (Transumanz) von Schäfern, Köhlern und Landpächtern (terraticchiere). Die Schäfer bringen ihre Wanderherden zum Überwintern auch aus weit entfernten Region aus dem Emilianischen Apennin, aus Abruzzen (Aquila) und den Marken (Visso). Die Köhler kommen im Winter zum Schnitt der Macchia, speziell aus dem pistoiesischen Raum und der Lucchesia und stellen aus dem Baumschnitt beträchtliche Mengen an Holzkohle her, die nach ganz Italien verschickt wird. Die Landpächter sind kleine Landbesitzer des Monte Amiata, die im Spätherbst gezwungen sind, in großer Anzahl ins Hügelland hinabzusteigen und hier damit beschäftigt sind, die zugewucherten Ländereien zu roden. Als einzige Vergütung erhalten sie von den Landbesitzern die Erlaubnis, für zwei Jahre Weizen in den gerodeten Abschnitten auszusäen.